‹Bewusstsein› ist in diesen Tagen zum weithin beanspruchten Wort geworden. Viele Konzepte ranken sich um das Wort ‹Bewusstsein›. Diese Schule möchte dein Denken von hinderlichen Konzepten befreien und dich zum wahren Erleben führen.
Voraussetzungen für diesen Kurs: Hören und Sehen der Gedanken im eigenen Innern (Kurs 3), bewusstes Fühlen, Spüren, Körperempfinden und Wahrnehmen der Sinneseindrücke (Kurs 4 und 2), sich selbst nahe sein (Kurs 1)
Fragen zum Klären des Denkens:
• Wie ist Bewusstsein für dich erlebbar?
• Hast du stets gleich viel Bewusstsein?
• Sind bei Menschen, die du kennst, Unterschiede im Bewusstsein zu erkennen?
• Gibt es etwas, das sich bei uns Europäern im Innern seit dem Ende der Weltkriege verändert hat?
• Was ist der Unterschied zwischen Bewusstsein und Bewusstheit?
• Welchen liebevollen Grund hat es, nicht stets im vollen Bewusstsein zu leben?
Mache in einem Taschenkalender jeweils einen kleinen Punkt in der Tagesansicht, wenn du dir deines Denkens, Fühlens, Spürens, Körperempfindens oder dir selbst bewusst bist. Betrachte am Ende der Woche die zurückliegenden Tage. Haben sie alle gleich viele Punkte, wenn du stets alle Einträge gemacht hättest?
Bewusstsein ist etwas höchst Persönliches und Eigenes. Mein Bewusstsein ist in diesem Augenblick ebenso wenig dein Bewusstsein, wie mein Gefühl dein Gefühl ist und meine Nase deine Nase ist. Bewusstsein ist der Filter der eigenen Seele, mal mehr und mal weniger Eindrücke und inneres Geschehen zum wachen Betrachten in den Verstand zu lassen.
Nahezu immer ist Geräusch (Klang, Stimmen) um dich. Halte inne und höre bewusst. Hast du in den zurückliegenden Augenblicken wach gehört?
Nahezu immer fällt Licht in deine Augen. Der Sehsinn bildet daraus ein bewegtes Bild des vor dir Liegenden. Halte inne und siehe bewusst. Hast du dein Gesichtsfeld in den zurückliegenden Augenblicken ebenso wahrgenommen?
In jedem Augenblick zeigt das eigene Gemüt ein Gefühl. Halte inne und fühle bewusst. Hast du in den zurückliegenden Augenblicken dein Gefühl bewusst empfunden?
In nahezu jedem wachen Moment des Tages laufen Gedanken durch den Verstand und du denkst. Halte einmal inne und höre und siehe die Gedanken in dir. Hast du sie in den zurückliegenden Augenblicken ebenso gehört und gesehen?
Werde dir der Weite deines Bewusstseins bewusst! Stelle dir einen Timer auf 30 Minuten. Wenn er ertönt: Werde dir bewusst, wie viele der zehn Bereiche des Erlebens du in den letzten Augenblicken wahrgenommen hast.
Mit dem Bewusstsein ist es wie mit dem Fühlen: Beginne, dein Fühlen wirklich wahrzunehmen. Je mehr es dir gelingt, desto eher wird es dir auch gelingen, ein Gefühl in dir selbst herzustellen. Nimm, solange du dich mit diesem Kurs beschäftigst, die Weite deines Bewusstseins wahr. Je öfter es dir gelingt, desto mehr wird es dir auch gelingen, dein Bewusstsein selbst zu engen und auch zu weiten.
Lenke dich einmal bewusst ab und fülle deine Sinne mit fremden Worten, Bildern und Eindrücken. Erlebe, wie dir in der Unterhaltung das bewusste Hören der Gedanken in dir, das bewusste Fühlen, Spüren und Körperempfinden verloren geht.
Das Bewusstsein hat drei Stufen: In der ersten bist du von dir selbst und deinem vollen Erleben abgelenkt. In der zweiten sind mehrere Bereiche deines Erlebens unbewusst, doch dein Geist ist sich dieses Nicht-ganz-da-Seins gewahr. In der dritten bist du dir selbst nah und erlebst die Sinneseindrücke, die Empfindungen des Körpers und das Geschehen in dir bewusst. Um von Stufe eins in Stufe zwei zu gelangen, ist ein Impuls zum inneren Aufwachen nötig. Bitte Mitmenschen, dich anzustupsen oder stelle dir immer wieder einmal einen Timer. Der Schritt von Stufe zwei in Stufe drei ist die Arbeit der inneren Klärung. Denn alles Unbewusste hat den liebevollen Grund, das Gemüt des Menschen nicht mit zu viel Ungeklärtem zu überfordern.
Wähle bewusst, ob du den Weg der Klärung mit all der damit verbundenen Lebensintensität gehen möchtest. Finde die Entscheidung, dich selbst und dein Dasein zu klären, von ganzem Herzen. Bitte das Leben, dich in seine Schule aufzunehmen und es wird dir Menschen und Umstände zum inneren Wachstum entsenden.
Frage mich, wenn du etwas nicht verstehst oder dir das Wahrnehmen der Weite deines eigenen Bewusstseins nicht gelingt. Viel Freude beim Lernen und Erforschen!
Prüfungen zum Bestehen dieses Kurses:
Wenn ich mich dem Sehen, Hören, Riechen, Schmecken oder Tasten widme, sehe, höre, rieche, schmecke oder taste ich bewusst.
Wenn ich mich dem Empfinden meines Körpers, dem Fühlen, Denken oder Spüren widme, spüre, denke, fühle oder empfinde ich meinen Körper bewusst.
Ich vermag mein Bewusstsein so zu weiten, dass ich gleichzeitig sehe, höre und meinen Körper empfinde.
Ich vermag mein Bewusstsein so zu weiten, dass ich gleichzeitig sehe, höre, rieche, schmecke, taste, meinen Körper empfinde und mein Gefühl fühle.
Ich vermag mein Bewusstsein so zu weiten, dass ich gleichzeitig sehe, höre, rieche, schmecke, taste, meinen Körper empfinde, mein Gefühl fühle und die Gedanken in mir höre und sehe.
Immer wieder wird mir im Alltag bewusst, das ich gerade mit meiner Aufmerksamkeit in nur einem oder in wenigen Bereichen meines Erlebens beschäftigt bin.