Der Mensch sieht, hört, riecht, schmeckt, tastet, empfindet die Ausdrücke des Körpers, fühlt, denkt und spürt. Bewusst oder unbewusst. Dieser Kurs dient dazu, das Erleben ins eigene Bewusstsein zu heben.
Halte inne und nimm dir Zeit und Raum für dich. Trete aus dem äußeren, körperlichen und inneren Geschehen zurück in die Rolle des Beobachters. Versuche, zu erfassen, was dein Wahrnehmen und Erleben umfasst, welche Eindrücke zu dir gelangen und welche Geschehnisse im Körper und Innern auftreten.
Nimm dein Denken mit in diese Bewusstseinsschule! Kläre im zweiten Kurs in dir selbst und mit deinen Gefährten die folgenden Fragen:
• Was genau umfasst das Erleben des Menschen (im ‹Außen›, Körper und Innern)?
• Was ist der Unterschied zwischen physischem und geistigem Sehen?
• Was ist Körperempfinden im Unterschied zum Tasten und Fühlen?
• Welche Formen haben die Gedanken?
• Wie kannst du Denken und Fühlen in dir unterscheiden?
• Was ist Spüren? Was ist dem Menschen spürbar?
• Was ist Wollen und der Wille? Wie ist das eigene Wollen erlebbar?
• Welchen Sinn hat es, das Erleben in Bereiche zu unterteilen?
• Was ist Aufmerksamkeit? Wie ist die eigene Aufmerksamkeit erlebbar?
• Was ist das eigene Bewusstsein? Ist das eigene Bewusstsein in irgend einer Form erlebbar?
• Was hat Präsenz (Kurs 1) mit Erleben und Bewusstsein zu tun?
• Aus welchem liebevollen Grund haben wir ein unbewusstes Erleben?
(Antworten im Online-Buch der Menschen, siehe Kapitel: ‹erleben› und ‹erkennen›)
Halte inne, nimm dir Raum und Zeit für dich und widme dich nach und nach den folgenden neun Bereichen des Erlebens. Erlebe auch im Alltag bewusst.
• Siehe ganz bewusst. Erkenne das physische Sehen als Aufnehmen der Informationen im in deine Augen einfallenden Licht. Unterscheide physisches und geistiges Sehen. «Ich sehe keinen Ausweg» ist zum Beispiel kein physisches Sehen.
• Widme dich für eine Weile deinem Hören. Erkenne das physische Hören als Aufnehmen der Informationen in den in deine Ohren gelangenden Schallwellen. Unterscheide das physische Hören vom Lauschen der Gedanken.
• Rieche und schmecke bewusst. Erkenne Riechen und Schmecken als Registrieren von Molekülen in der Luft und in der Nahrung durch deine Nasen- und Rachenschleimhäute. Unterscheide den ursprünglichen Eindruck von den nachfolgenden gedanklichen Bewertungen. Verfeinere deine Sinne, indem du zum Beispiel auf Geschmacksverstärker, scharfe Zahnpaste und starke Sinnesreize verzichtest.
• Die gesamte Haut ist ein Sinnesorgan. Taste bewusst. Untersuche, welche Art von Eindrücken du über dein Tasten beziehst.
• Empfinde deinen Körper! Nichts ist in dieser Bewusstseinsschule wichtiger denn dieses. Wir Menschen der westlichen Kultur leben in den Räumen des Denkens gefangen. Lerne, das feine Pulsieren und die vielen Ausdrucke deines Körpers zu empfinden. Höre sie wie seine Sprache, mit der er dir in jedem Augenblick deines Tages Informationen und Eindrücke zukommen lässt.
• Tritt aus dem Denken heraus, indem du deinen Körper empfindest und im Körperempfinden verweilst. Höre und siehe die Gedanken in dir. Erkenne die Gedanken als Worte, Sätze und Bilder in deinem Innern. Erkenne, wann Gedanken in dir ‹auftauchen›. Erkenne, dass Gedanken einen Inhalt haben, der nicht unbedingt wahr ist. Unterscheide die Gedankeninhalte von den Eindrücken der anderen Bereiche deines Erlebens.
• Fühle bewusst. Empfinde dein Gefühl in all seinen Aspekten. Unterscheide dein Fühlen vom Denken. (Dein Gefühl empfindest du. Gedanken kann man nicht empfinden. Gedanken kannst du auf deiner inneren Leinwand sehen und im Innern hören. Gefühle kann man weder innerlich sehen noch hören.)
• Spüre bewusst. Lese die Abschnitte zum ‹Spüren› im Online-Buch und tausche dich mit spürigen Mitmenschen aus. Erforsche das Spüren! Es ist ein wesentliches Erleben der Neuen Zeit.
Wie weit gelingt es dir, dein Bewusstsein so zu weiten, sodass du die Eindrücke der Sinne, dein Körperempfinden, Fühlen, Denken und Spüren gleichzeitig wahrnimmst?
Was würdest du noch erleben, wenn deine Sinne einmal ohne Eindrücke wären, wenn dein Körper für einige Augenblicke keine Ausdrücke zeigen würde, wenn sich dein Gefühl ganz öffnen würde, wenn dein Denken still wäre und keine Schwingung in dir oder um dich zu spüren wäre?
(das reine Sein)
Frage mich, wenn du meine Worte nicht verstehst oder dir das bewusste Erleben nicht gelingt. Viel Freude beim Lernen und Erforschen!
Prüfungen zum Bestehen dieses Kurses:
Wenn ich mich meinem Körper widme, nehme ich seine Ausdrücke wahr sowie den Ort des Auftretens des Eindrucks. Zähle zehn unterschiedliche Ausdrücke deines Körpers auf.
Ich bin in der Lage, aus dem Denken herauszutreten, nun höre und sehe ich die Gedanken in mir.
Ich nehme bewusst Momente der gedanklichen Stille in mir wahr.
Auch in Momenten der gedanklichen Stille habe ich ein Gefühl. Beschreibe sechs unterschiedliche Empfindungen in dir, die keinen Anteil im Denken haben und weder ein Spüren, Sinneseindruck noch ein Körperempfinden sind.
Ich nehme die Stimmung und auch das gesamte Gefühl eines nahen Mitmenschen wahr. Sein oder ihr Empfinden stimmt mit meiner Wahrnehmung überein.
Nenne fünf Eindrücke deines Spürens.
Mein gespürter Eindruck stimmt oftmals mit dem meiner Mitmenschen überein.